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Bird Race 2022 Alauda arvensis und Rollopteryx


Die zwei Teams aus unserem Verein waren erfolgreich unterwegs!

Alauda arvensis mit Hansruedi Vögeli, Simon Wildermuth, Othmar Bachmann und Joe Bischof haben 98 Arten gefunden und damit Spenden von 1'862 Franken für die Projekte von BirdLife Schweiz eingebracht.


Rollopteryx mit Wilfried Harringer, Ron Kuratli, Irmak Bischof Uzundemir, Tom Bischof und Susie Bischof haben 92 Arten verzeichnet und damit das Vorjahresergebnis um13 Arten übertroffen. Ihr Spendenerfolg beträgt 3'657 Franken.


Bericht Rollopteryx

Susie Bischof


Von Zehn bis Ende Sechzig

Wir sind ein Team von zwei Ornis in den Dreissigern, Irmak und Tom, und zwei im Pensionsalter, Susie und Wilfried. Als Gast begleitet uns der zehnjährige Ron mit der Möglichkeit abgeholt zu werden, wo immer er nicht mehr mithalten oder mitmachen mag. Natürlich bleibt Ron bis zum Schluss dabei und hat schliesslich die grösste Distanz mit dem Fahrrad zurückgelegt, denn hie und da fährt er schon voraus und kehrt zurück, um zu sehen wo wir bleiben.

Von Wichenstein bis Rheindelta

Wichenstein – Bannriet – Marbach – Rheinholz – Glashaus – Fussacherbucht – Rheindelta

Minutiös ausgeklügelt ist unser Tagesplan: Abfahrt von zuhause oder ab Unterkunft Steigmatt, Treffpunkte sind definiert, Akkulaufzeit des Rollstuhls genau berechnet, Möglichkeiten zur Nachladung organisiert, zur Entlastung der eigenen «Akkus» Bahnfahrt von Marbach bis Rheineck einkalkuliert.

Von Sonne bis Regen

Die schwierige Wetterlage lässt Zweifel offen, ob wir unseren Plan wirklich durchführen können oder ob wir spontan umstellen, abkürzen oder abbrechen müssen. Im Dunkeln fahren wir los. Wetterfest angezogen, gespannt, freudig und abenteuerlustig treffen wir uns um sechs. Überraschend freundlich und angenehm warm ist es bis ins Rheinholz. Auf dem Dammweg scheuchen uns dichte Wolken vor sich her und lassen keine Beobachtungen zu. Gleichzeitig mit dem Regen erreichen wir das Glashaus, wo wir den Wolkenbruch beim Mittagessen vorbeiziehen lassen. So können wir das Bird Race trocken ins Trockene bringen.

Von ok bis k.o.

Fit und frisch sind wir ins Bird Race gestartet. Die Morgenstunden vergehen beim Aufspüren immer wieder neuer Arten im Flug. Die Bahnfahrt dient als Pause. Nach der Flucht vor dem Wetter und dem leckeren Mittagessen zeigt sich erste Müdigkeit: ein Powernap wäre jetzt etwas. Aber da hört es auf zu regnen und es zieht uns in die Fussacher Bucht und Richtung Rheindelta. Auf dem Rheindamm folgt zuerst etwas Ernüchterung, denn viele sonst stark besuchte Plätze sind leer. Ohne den Kick neuer Arten spüren wir die Anstrengung des Tages. Die Begegnung mit verschiedenen andern Bird Racern ist immer ein Aufsteller. Wir sind schon viele, die das Interesse an der Natur teilen. Zuletzt fahren wir zur Schwedenschanze und beenden das Bird Race um Neun. Die Freude über den gelungenen Tag mischt sich mit ersten Zeichen von Erschöpfung.

Von Uhu bis Steinwälzer

Das Bird Race beginnt für uns mit einem Paukenschlag. Wir entdecken einen Uhu in einer Felswand. Dann fliegen sie zu zweit auf Bäume. Und damit fliegen bereits auch unsere Herzen. Nur drei der 84 Teams haben den Uhu auf ihrer Liste. Ein Wespenbussard ist die nächste Art, die uns besonders beeindruckt. Das erste Gebiet verlassen wir mit mehr als 30 Arten. Im Bannriet finden wir neben den erwarteten Arten einen Wendehals. Etwas versteckt im Busch können wir ihn gut bestimmen, aber hinter Zweigen nur teilweise sehen. Die Waldohreule ist wieder ein Highlight.

Mit über 60 Arten am See angelangt, wird schnell jede Art zur Besonderheit, die noch nicht auf der Liste ist. Da ist gleichgültig, wie häufig ein Vogel bei uns vorkommt. Doch gibt es für uns noch einige ornithologische Leckerbissen wie das Kleine Sumpfhuhn, Sichel- und Temminckstrandläufer. Hier finden wir sogar einen zweiten Wendehals, den wir zwar nicht mehr zählen dafür aber sehr schön betrachten können. Bei Einbruch der Dunkelheit treffen wir bei der Lagune auf Natrix Fernost, das Favoritenteam unserer Region. Sie zeigen uns die letzte Art für unsere Liste, einen Steinwälzer, der nur viermal gemeldet wird.

Von vorne bis hinten

Im vereinsinternen Wettstreit haben wir nach neun Uhr abends unseren Sieg gefeiert. Dieser wird am Sonntag dann durch das bereinigte Ergebnis aufgehoben. Mit unseren 92 Arten liegen wir hinter Alauda arvensis auf dem 47. Rang von 84 Teams. Die Nase vorn haben wir aber bei den Spendern auf Rang 16 mit 3'657 Franken.

Von zehn Rappen bis Fünfliber

Danke liebe Spenderinnen und Spender! Ihr macht es möglich, dass wir an einem Tag voller Spass und Abenteuer auch noch Geld für die Natur verdienen.


BirdRace Bericht Alauda arvensis

Othmar Bachmann


Route: Ebenalp – Appenzell – Altstätten – Bannriet – Wichenstein - linker Rheindamm – Fussacherbucht – Rheinholz - Altenrhein Hüttenrhy


Donnerstag, 1. September 2022

Richtig, bereits am Donnerstag, 1. September rekognoszieren wir unter der Führung von Hansruedi Vögeli einen Teil unserer Route.

Um 06.15 Uhr gehts per Velo ab Goldach Rietli via Rorschacher Bucht und Staader Bucht zum Alten Rhein. Via Rheineck, Rheinholz, Fussacher Bucht und Glashaus protokollieren wir bis zum Fussacher Hide 81 verschiedene Arten.

Freitag, 2. September 2022

Damit wir die letzte Bergfahrt auf die Ebenalp rechtzeitig erreichen, ist 15.00 nachmittags der ultimative Zeitpunkt um per Velo loszulegen. Um 15. 37 Uhr gehts per SBB und Appenzeller Bahn via St. Gallen nach Wasserauen. Die letzte Bergfahrt um 17.30 Uhr erreichen wir damit locker.

Um 17.45 Uhr sind wir auf der Ebenalp und schauen uns gleich bei der Bergstation nach Gefiedertem um. Wir sehen Bergpieper, Zitronenzeisig und gleich auch zwei Birkhühner. Wir fiebern dem 9. Glockenschlag entgegen, beziehen unsere einfachen Schläge und lassen es uns bei einem Nachtessen gut gehen.

21.00 Uhr – endlich gehts los

Sternenklare Nacht. Im Tal die winzigen Lichter der zahlreichen Dörfchen und Weiler. Hier auf der Ebenalp kennt man kein Lichtsmog. Totenstill. Leider auch kein Gezwitscher. Eine Nullrunde. Wir gehen zeitig in die Federn.

Samstag, 3. September 2022

05.30 Uhr – Tagwache und los gehts

Nach einem dürftigen Morgenessen und Abmarsch voller Erwartungen sehen wir gleich unsere bekannten Bergpieper. Wiederum werden wir auch von Zitronenzeisigen begrüsst. Auch die beiden Birkhühner vom Vortag lassen uns nicht im Stich.

Bis zum Aescher sind es nur ein paar Schritte. Den erhofften Mauerläufer bekommen wir nicht zu Gesicht.

Steil abwärts gehts nach Wasserauen. Mein Muskelkater steigert sich ins Unermessliche.

Ab Wasserauen gehts per Velo nach Appenzell. Wasseramseln sehen wir schon während der Fahrt. Ab Appenzell steigen wir in die Appenzeller Bahn und fahren bis Altstätten.

Per Fahrrad geht es ins Bannriet, wo wir voll auf unsere Kosten kommen. Von Neuntöter über Bartmeise und Trauerschnäpper ist alles da, was das Herz begehrt.

Der Weiher Wichenstein ist unser nächstes Ziel. Mit einsetzendem Regen werden wir dort etwas enttäuscht.

Weiter geht es per Velo zum Bahnhof Oberriet. Zwischenzeitlich regnet es in Strömen. In St. Margrethen setzen wir uns wieder auf unsere Bikes und radeln bei Starkregen nach Hard zum linken Rheindamm.

Mann, werden wir entschädigt. Wir bekommen ziemlich alles vor die Linsen, was die Herzen von Ornithologen höherschlagen lässt.

Via Fussach erreichen wir den Hide. Es scheint, als dass die halbe Ostschweiz heute diesen Punkt als Ziel ausgewählt hat. Die Fahrräder stapeln sich beim Zugang zum Steg und draussen ist ein Gedränge wie auf einem Bahnhof. Spektive aufstellen ist fast nicht möglich.

Doch Blaukehlchen bis alle Arten von Strandläufern und kleines Sumpfhuhn bleiben uns trotzdem nicht verwehrt.

Via Glashaus, Rheinholz und Alten Rhein gehts weiter bis Hüttenrhy. Den Waldkauz bekommen wir leider diesmal nicht zu Gesicht. Dafür lassen Purpurreiher, alle Arten von Wasserläufer samt Kiebitzregenpfeifer grüssen.

Zum Abschluss genehmigen wir uns um 20 Uhr auf der Terrasse im Marina draussen eine Runde Bier. Wir schauen auf stolze 98 Vogelarten zurück.


Fotorückblick Alauda arvensis

Simon Wildermuth








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