Exkursion Wintergäste am Bodensee 19.10.2025
19 Teilnehmende, Sonntagmorgen, Kesswil Bahnhof, 8:30
Zur Freude von BirdLife Goldach finden sich 19 Teilnehmende verschiedensten Alters beim Bahnhof ein, um die Strecke Kesswil – Uttwil abzuschreiten und nach Wintergästen am und auf dem Bodensee Ausschau zu halten. Die Wetterbedingungen sind für unser Vorhaben gut, der Nebel ist hoch, die Sicht auf den See prima, das Wasser ruhig.

Exkursionsleiter Tom Bischof erklärt zu Beginn, dass dieser Teil des Seeufers zur Seetaucherstrecke gehört. Sie wird auch von weithergereisten Ornithologen im Winter besucht, weil hier die seltenen und weit im Norden brütenden Seetaucher mit etwas Glück zu beobachten sind.
Beim ersten Halt beim Hafen Kesswil geht die Suche los. Kormorane sitzen auf den Wellenbrechern, ein Graureiher fliegt auf, Zwergtaucher jagen nach Fischlein, vor den Schilfbeständen ruht ein Schwarm Kolbenenten, an verschiedenen Stellen entdecken wir Schellenten. Sie sind in Balzstimmung: die Männchen, die die Weibchen umwerben, werfen dabei ihre Köpfe in die Höhe und in den Nacken. Es mutet fast tänzerisch an.
Bald tauchen weit draussen die ersten Seetaucher auf. Nun gilt es zu bestimmen, ob es Pracht-, Stern- oder Eistaucher sind. Die Merkmale sind klar: Es handelt sich um Prachttaucher. Dies ist die häufigste Art hier am Bodensee. Bald haben alle auch durch die Fernrohre blicken und die Tiere bestaunen können.

Immer wieder halten wir an und suchen den See ab. Nicht immer gelingen uns spannende Sichtungen, die Kälte treibt uns ein wenig an. Die Gruppe zieht sich immer mehr in die Länge. Wer etwas entdeckt bleibt stehen, sucht und bestimmt. In den grossen Bäumen entlang des Sees entdecken wir auch Singvögel: Buntspecht, Grünfink, Buchfink, Amsel, Schwanzmeise, Erlenzeisig, Gartenbaumläufer, Kohl- und Blaumeise, Ringeltaube .. Die Liste wird immer länger.

Wie aus dem Nichts «fallen» Möwen vom Himmel und landen auf dem See. Zu unserem Erstaunen sind es über 200 Sturmmöwen in den verschiedenen Altersstufen. Die Sturmmöwe ist eine Dreijahresmöwe, die erst nach dem dritten Jahr ausgewachsen ist.
Unterwegs begegnen uns grosse Gruppen von Ornithologen. Man erkennt sie an den Feldstechern und Fernrohren: Es sind Teilnehmende von Feldornithologiekursen FOK aus Zürich und Bern. Ein weiterer Beweis, dass die Strecke sehr attraktiv ist.
Während die vorderen Teilnehmer bereits im Hafen von Uttwil sind und dort eine Steppenmöwe bewundern, zeigt sich dem Schluss der Gruppe ein Flussuferläufer, eine Gebirgsstelze und in der Hecke sehr schön ein Sommergoldhähnchen.
Wir geniessen zum Schluss im Restaurant ein wärmendes Getränk, können über Fragen diskutieren und verabschieden uns mit Vorfreude auf die nächsten Exkursionen.
Joe Bischof
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