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Kenia – Die Vogelwelt am Äquator

 

Der Westen Kenias gehört zu den artenreichsten Naturparadiesen Afrikas. Weite Savannen, Akazienlandschaften und Gewässer bieten Lebensraum für unzählige Tiere. Gleichzeitig ist die Region ein wichtiges Winterquartier für Zugvögel aus Europa.

 

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Im Februar 2023 ist der Ornithologe Tom Bischof mit Fotokamera und Vogelbuch in Kenia unterwegs. Seine Reise führt ihn an den Viktoriasee, in die Masai Mara und zu den Seen Nakuru und Baringo im Rift Valley. Dabei entdeckt er nicht nur die „Big Five“ und beeindruckende Tierherden, sondern auch eine bunte Vielfalt an Vögeln – von Flamingos über Sekretäre bis zu leuchtend farbigen Eisvögeln. Besonders spannend sind Begegnungen mit europäischen Zugvögeln, die hier den Winter verbringen. In seinem Bildvortrag teilt Tom Bischof seine Eindrücke und zeigt, wie die afrikanische Vogelwelt mit unserer heimischen verbunden ist.

 

Wir sind mehr als eine Stunde lang im Bann des Erzählers. Eigentlich ist es ein Projekt seiner Frau Irmak, das ihn nach Afrika lockt. Er hängt an seinen Aufenthalt eine Fotosafari an, für die er Joseph Aengwo, einen lokalen Guide findet, welcher genau weiss, was Tom interessiert.

Wir staunen über schillernde Vögel, extravagant aussehende Eulen, interessante Zusammenhänge von Zugvogelaktivitäten und Winterquartieren. Schwalben verkriechen sich also doch nicht in die Erde oder versinken im Schilf, wie ehemals angenommen. Sie versammeln sich starenähnlich zu riesigen Schwärmen in Afrika.

Neuntöter sitzen in Afrika nicht zuoberst auf den Büschen, immer zu einem Jagdflug bereit. Nein, sie verstecken sich in der Mitte des Gebüsches. Das Bild liefert den Beweis: Auf Grund der Mauser hat der Würger alle Schwungfedern verloren und scheint flugunfähig auf das Ende des Federwechsels zu warten. Das Braunkehlchen ist fast nicht mehr zu erkennen. Sein Federwechsel macht aus ihm ein zerzaustes Vögelchen. Nie bekommen wir es in Europa so zu Gesicht. Und alle staunen wir über die Hunderten von Flamingos. Ein gründlicher Blick mitten in den Schwarm hinein zeigt aber noch Interessanteres: Wenige Löffelenten und Spiessenten beweisen, dass auch diese Vögel teils riesige Strecken fliegen. Warum auch immer!

Tom enthüllt ein weiteres Geheimnis: Der Rallenreiher, ein seltener Gast bei uns, ist eigentlich ein Afrikanischer Standvogel. Erstaunlich, dass sich einige wenige Exemplare jedes Jahr weit nach Europa hinauf «verirren» und uns hier zum Staunen bringen. Eine Erklärung dafür ist schwer zu finden, hat er doch in Afrika alles, was er braucht zur Aufzucht seiner Jungen. Nun freuen wir uns umso mehr auf die nächste Sichtung eines Rallenreihers im Feld in Europa!



Tom erweist sich an diesem Abend einmal mehr als fundierter Kenner der Vogelwelt, als ausgezeichneter Fotograf und vor allem als beeindruckender Erzähler, der auch eine Prise Humor nicht vermissen lässt.

Mit grossem Applaus bedankt sich das Publikum bei Tom für den Einblick in die faszinierende Tierwelt Afrikas.

Ein wunderbarer Schlusspunkt ins Jahresprogramm von BirdLife Goldach ist gesetzt. Die Lust auf weitere Höhepunkte im 2026 ist gross!

Bei Apéro Riche finden wir Gelegenheit zu Austausch. Viele benützen die Gelegenheit, sich persönlich für den schönen Abend bei Tom zu bedanken.

Diesem Dank schliesst sich BirdLife Goldach an. Wir sind stolz, ein solch kompetentes Mitglied in unserem Verein zu haben, das auch immer bereit ist, Exkursionen unter dem Jahr für uns zu leiten und Vorträge zu halten.

 

November 2025, Joe Bischof

 

Joseph Aengwo, Guide in Kenia, https://kenya-birding.com/about/

 
 
 

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