- simon4617
- 30. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Eine Nacht voller Überraschungen am Gübsensee, 25.06.2025
Begegnung mit den heimlichen Jägern der Nacht
Was haben Sugus und Aprikosen mit Fledermäusen zu tun? Diese Frage steht an einem lauen Sommerabend am Gübsensee im Raum, als Hansruedi beginnt, kleine Süßigkeiten zu verteilen.

In gewohnt anschaulicher Weise führen Hansruedi und René uns in die faszinierende Welt der Fledermäuse ein und erläutern die bemerkenswerten Unterschiede innerhalb dieser Tierfamilie: Die kleinste heimische Fledermaus, die Zwergfledermaus, bringt gerade mal so viel auf die Waage wie ein Sugus – etwa 5 Gramm. Die größte Art, der Große Abendsegler, erreicht hingegen das Gewicht einer Aprikose, also rund 40 Gramm. Das verborgene Reich dieser nächtlichen Jäger steckt voller erstaunlicher Fakten, von denen uns die beiden Experten lebhaft berichten – wir staunen nicht schlecht.
Nach einer fundierten Einführung nehmen wir die mitgebrachten Fledermausdetektoren in Betrieb, mit deren Hilfe wir die sonst unhörbaren Rufe der Tiere wahrnehmen können. Es knackt und knistert im Äther – die Chiroptera sind bereits auf der Jagd. Immer wieder erspähen wir sie im Lichtkegel unserer Taschenlampen, elegant und blitzschnell unterwegs. Je nach Art jagen sie an unterschiedlichen Orten: Wasserfledermäuse schwirren knapp über die Wasseroberfläche, Zwergfledermäuse und Große Mausohren bevorzugen einige Meter Abstand zum Wasser oder huschen durch die Strukturen am Seeufer.

Foto: Fledermausschutz Schweiz
„Wenn es im Detektor klingt wie ein Furz, hat ein Schattengleiter gerade ein Insekt geschnappt“, erklärt Hansruedi augenzwinkernd. „Pro Nacht vertilgen sie etwa ein Drittel ihres Körpergewichts. Zwischendurch unterbrechen sie ihren Jagdflug, hängen sich kopfüber irgendwo auf, entleeren ihren Darm und starten dann erneut durch.“
Keine Frage bleibt unbeantwortet – Hansruedi und René entpuppen sich als wandelnde Enzyklopädien der Fledermauskunde. Als wir kurz vor Mitternacht wieder am Ausgangspunkt eintreffen, sind sich alle einig: In den vergangenen Stunden eröffnete sich uns eine neue Welt.

Ein herzlicher Dank gilt René und Hansruedi für diese eindrucksvolle Führung! Sollte dies – wie angekündigt – tatsächlich Hansruedis letzte Exkursion sein, können einem all jene nur leid tun, die dieses Erlebnis verpassten.
Joe, 27. Juni 2025
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