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Kolumbiens faszinierende Vogelwelt

Vortrag von Simon Wildermuth, Vorstandsmitglied BirdLife Goldach - 23. Januar 2025

 

Schon der Flyer und die Ankündigung zu diesem Anlass lassen aufhorchen. BirdLife Goldach kann mit Simon Wildermuth einen Referenten gewinnen, der ein ganz besonderes Ereignis im Rahmen des Jahresprogramms des Vereins erwarten lässt.

Simon Wildermuth, ein erfahrener Ornithologe und begeisterter Naturfotograf, präsentiert eine beeindruckende Sammlung von Bildern, die die Vielfalt und Pracht der kolumbianischen Avifauna eindrucksvoll zur Geltung bringen.

Schon zeitig beginnt sich die Aula zu füllen und letztlich kommen gut 130 Leute zu diesem Anlass. Und niemand soll den Besuch bereuen.

 

Zu Beginn gibt Wildermuth einen Überblick über die Artenvielfalt im entfernten Kolumbien: Bei den Vogelarten steht das Land an erster Stelle im internationalen Vergleich: 1932 Arten sind bekannt, wir zählen hier 210 Brutarten im eigenen Land. Die Schweiz kennt 22 Amphibienarten, Kolumbien 812. Von den weltweit bekannten ca. 6000 Libellenarten zum Beispiel sind in Kolumbien 812 bekannt, bei uns sind es 72. Als Folge der unterschiedlichsten Lebensräume von der Meeresküste bis über die Tausender der Andenkette und hinunter in die Regenwälder im Amazonasgebiet oder an der Pazifikküste im sogenannten Chocó.


Simon Wildermuths besonderes Augenmerk gilt an diesem Abend der Vogelwelt. Wir alle wissen von Vögeln, die durch ihre Farbenpracht auffallen. Die gezeigten Bilder bestätigen diese Erkenntnisse nicht nur, die gestochen scharfen Aufnahmen zeigen Vogelarten mit Gefiedern von solch vollendeter Schönheit, die nicht zu überbieten ist.

Tukane beeindrucken mit ihren riesigen Schnäbeln, ihre Namen deuten auf ihre Besonderheiten hin. Drei Bergtukanarten besiedeln die höher gelegenen Zonen im Lande.

Es folgen Bilder von verschiedenen Arassari-Arten, den Bartvögeln (Andenbartvogel) und dem Tukanbartvogel.



Nun folgen die Kolibris. Diese zierlichen Flugkünstler besiedeln Kolumbien in allen Lebensräumen. Ihre Namen weisen auf ihre Eigenarten hin: Orangenbauch Schattenkolibri, Rotstern Brillantkolibri, Himmelssylphe, Rostroter Andenkolibri, Kupferglanz Höschenkolibri, violetter Helmkolibri … und von allen sehen wir wunderschöne Bilder im Flug oder an den wunderschönen Blüten!

Von etwa 200 geschossenen Bildern der Grünband-Sonnennymphe zeigte nur ein Bild die rosa schillernde Kehle: wir staunen sowohl über fotografische Leistung wie über die Schönheit des zierlichen Vogels. Der Schwertschnabelkolibri muss seinen 10cm langen Schnabel, der die Körperlänge des Vogels sogar übertrifft, schräg in die Luft halten, weil er bei waagrechter Haltung dessen Gewicht nicht lange tragen kann.



Wir wissen nun auch, dass es weitere Familien in der Vogelwelt gibt, die sich ausschliesslich von Nektar ernähren. Im Gegensatz zu den Kolibris durchstechen sie die Blüten um an den Nektar zu kommen: Es sind die Flowerpiercer mit ihren typischen Hachenschnäbel wie zum Beispiel der Maronenbauch-Hakenschnabel oder der Maskenhakenschnabel.

Die Reise durch die Vogelwelt scheint endlos. Es folgen Bilder der Ameisenpittas, verschiedener Quetzals sowie Manakins. Die Familie der äusserst exotisch anmutenden Kotingas (z.Bp. der Felsenhahn), der Tangare, der Neuwelt-Geier mit speziellen Portraits des imposanten Königsgeiers.



Zwischendurch weist der Referent auf andere Besonderheiten des Landes hin. Er zeigt Pfeilgiftfrösche, den durchsichtigen Glasfrosch, farbenprächtige Insekten, eine schöne und endemische Libelle als Vertreterin der Art.

Die farbenfrohen Trogons sind in Kolumbien mit 14 Arten sehr gut vertreten. Es gibt sie in Asien, Afrika, in Mittel- und Südamerika und damit auch in Kolumbien. Dass Simon das Ziel hat, in seinem Leben alle insgesamt 47 Arten zu entdecken und zu fotografieren, sei nur nebenbei erwähnt. Dazu wünschen wir ihm viel Glück! Präsentiert werden der Halsbandtrogon, der Maskentrogon, der Weissschwanz Trogon oder den Binden Trogon und viele mehr. Alle diese Höhlenbrüter tragen bunte Gefieder.

Eine beschwerliche Reise unternimmt Simon mit seinem Team zu einem Balzplatz der Langlappen Schirmvögeln. Mit dabei auf diesem Trip ist auch unser Vizepräsident Hansruedi Vögeli. Durch bergigen Tropenwald, entlang von Bächen gelangen sie zum Camp. Gewandert wird in Gummistiefeln, ein Maulesel trägt Gepäck. Der Lohn für die Strapazen ist gross: Es gelingen Bilder, die uns entzücken: Was doch der riesige Lappen des Schirmvogels dem männlichen Tier ein besonderes Aussehen verleiht.



Die Tatsache, dass alle gezeigten fantastischen Bilder eigene Wildermuth Fotos, alle in freier Wildbahn geschossen und keine manipuliert oder retouchiert sind, belegt die grossartige Leistung des leidenschaftlichen Abenteurers Simon Wildermuth.

Besonders erwähnt er die Unterstützung eines befreundeten lokalen Ornithologen, mit dem er zusammen immer wieder auf neue Erkundungen geht.

 

Der Vortrag endet mit großem Applaus und hinterlässt bei den Anwesenden eine tiefe Wertschätzung für die Schönheit und Bedeutung der Tierwelt und Natur Kolumbiens.



Nach dem Vortrag bietet sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich bei einem «Apéro riche» auszutauschen und über das eben Gezeigte zu diskutieren.

 

Wir bedanken uns bei Simon herzliche für die Entführung in ein fernes Land, die grosse Vorarbeit für den Vortrag und die spannenden Erzählungen!

Bei Priska bedanken wir uns für den grossen Aufwand für den Apero, den wir alle sehr genossen haben.

 

30. Januar 2025, Text; Joe Bischof / Fotos; Simon Wildermuth

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