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Exkursion Tag des Hochstammobstbaumes

22. April 2023, Bericht Joe Bischof

Wir treffen uns auf dem Rathausparkplatz, um zum Anlass des Tages des Hochstammobstbaumes einen Besuch in einem Obstbaumgarten zu machen.

Kompetent geführt werden wir von Biologe Josef Zoller.

Foto Ron Kuratli

Er versteht es ausgezeichnet, uns die Aufzucht von verschiedenen Obstbäumen zu erklären und uns auf die Besonderheit dieses Landschaftsstücks hinzuweisen. Er ermuntert uns aber von Anfang an, ihn zu unterbrechen, wenn wir irgendwo einen besonderen Vogel hören oder sehen.

Foto Ron Kuratli

Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus: unzählige Jungbäume der unterschiedlichsten Arten stehen zur Pflanzung bereit. Wir gehen zwischen uralten Bäumen durch, entlang von Reihen von jüngeren Bäumen, entdecken Baumhöhlen, unterschiedliche Nistkästen und Astgabeln, die Vögel für Nistplätze nützen können.

Fotos Margrit Lüscher

Immer wieder macht uns Hansruedi auf die verschiedensten Vögel aufmerksam: Fitis singt zusammen mit Zilpzalp, aus der Ferne ruft der Grünspecht, ein Trauerschnäpper singt zuoberst auf einem Baumriesen, der Gartenrotschwanz verrät sich mit seinem Gesang und zeigt sich anschliessend für einen kurzen Moment, Buntspechte, Blau- und Kohlmeisen, eine Schwanzmeise, ein Eichelhäher und noch seltenere Bewohner von diesem wunderbar strukturierten Obstgarten erfreuen uns und machen den Rundgang zu einem Erlebnis.

Im nahen Wäldchen, das den Obstgarten unterteilt, finden wir Nistkästen für Käuze und Eulen. Es sollen sich sowohl Waldkäuze wie Waldohreulen bisweilen zeigen. Wir stehen vor einem Baumriesen und sind beeindruckt: eine Eiche mit riesigem Stamm soll an die 200 Jahre alt sein! Gartenbaumläufer, Sommergoldhähnchen, ein Kleinspecht ruft, Kleiber … die Luft scheint voll von Vögeln.

Zurück zum Obstgarten erfreuen uns an riesigen Gelbmöstler und Wasserbirnbäumen, die in voller Blüte stehen, Vögel singen. Bis zum Ende des Rundgangs zählt Hansruedi über 30 Vogelarten.

Es fällt uns auf, dass die alten Bäume oft rund um den Stamm von Büschen gesäumt sind. Josef Zoller weist darauf hin, dass diese Büsche von Vögeln verbreitet werden. Sie verstreuen die Samen mit ihrem Kot. Wo man sie wachsen lässt, entstehen Nischen für allerlei Tiere.

Fotos Margrit Lüscher

Dank den vielen Kleinstrukturen sind da und dort in der letzten Zeit sogar mehrere Hermeline entdeckt worden. Sie sind weitere Zeugen eines strukturierten Lebensraumes.

Wir schliessen den Rundgang unter einem uralten 330jährigen Birnbaum ab.

Foto Rolf Höhener

Ehrfurchtsvoll schauen wir in seine Krone im Wissen, dass wir ein Stück Landwirtschaftsland entdeckt haben, das einzigartig in seiner Vielfalt ist. Im gesamten Obstgarten stehen Bäume mit über 200 verschiedenen Obstsorten aus vielen verschiedenen Ländern.

Foto Ron Kuratli

Beim Bewirtschafter bedanken wir uns herzlich für sein tolles Werk und dafür, dass wir in diesem Paradies einen Rundgang machen durften.

Zum Picknick verpflegten wir uns aus dem Hofladen. Offeriert vom Haus wird Birnensaft des greisen alten Birnbaumes im Obstgarten. Immer wieder fliegen die Rauchschwalben über unsere Köpfe ins Innere der Scheune, wo sie ihren alten Nestplatz bereits besetzt haben.

Foto Ron Kuratli

Es ist ein Freude, an dieser eindrücklichen Exkursion dabei gewesen zu sein.


















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